Auslandsaufenthalt Slowakei 03/2023
ein monat am produktionsstandort in komarno
Nach einem entspannten Flug nach Wien wurde ich am Flughafen abgeholt und zum Firmengelände gefahren. Dort wurde ich nett begrüßt und hatte die Möglichkeit, die Firma ein bisschen zu besichtigen. Danach ging es weiter in ein Hotel, in dem ich während des vier-wöchigen Aufenthalts untergebracht war.
An meinem ersten richtigen Arbeitstag ging es für mich schon früh los denn am Standort in der Slowakei gibt es andere Arbeitszeiten. In der Firma bekam ich über die vier Wochen hinweg einen kleinen Einblick in jede Abteilung. Anfängliche Bedenken aufgrund der Sprache lösten sich schnell auf, da ich merkte, dass es überall jemanden gab, an den ich mich in Deutsch oder Englisch wenden konnte. Mein Auslandsaufenthalt gestaltete sich sehr interessant, da ich viel über die Schuhherstellung an sich lernen durfte. Das ist ein Prozess, mit dem ich zuvor noch nie in Kontakt gekommen war. Doch hat mir die Erfahrung sehr für meine weitere Ausbildung geholfen. In verschiedenen Schulungen vor Ort wurde mir auch nochmal ein genauerer Überblick über den Aufbau und die Machart von Schuhen vermittelt. Mein Einsatz in den verschiedenen Abteilungen ist den einzelnen Schritten des Herstellungsprozesses dann genau gefolgt. Im Folgenden nehme ich euch mit auf diese spannende Reise.
Gestartet bin ich also im Lager und weiter ging es dann in die Zuschneiderei, wo die verschiedenen benötigten Materialien durch Stanzmesser auf die entsprechende Größe zugestanzt werden. Hier bekommt jeder Artikel sein eigenes Stanzmesser. Nun folgte die Vorrichterei, in der die verschiedenen Materialien für die Stepperei vorbereitet werden. Das bedeutet, es werden Vorzeichnungen, Prägungen etc. auf den Materialien vorgenommen und die Stoffe werden teilweise schon aufeinander gebügelt, damit es die Stepperei ein wenig leichter hat, die Stoffe letztlich zusammen zu nähen. Auch diesen Fertigungsschritt durfte ich begleiten und es war sehr interessant zu sehen, wie die einzelnen Materialien zusammenkommen und dann bereits tatsächlich einem Schuh ähneln. Als nächstes durfte ich mir die Sohlenproduktion ansehen. Am Standort Komarno werden Sohlen aus zwei verschiedenen Materialien hergestellt, diese werden jeweils an großen Maschinen produziert.
Die Sohlen werden hier auch weiterverarbeitet, das bedeutet, sie werden für besseren Halt beim Zusammenfügen geschliffen oder angesprüht, um ihnen Farbe zu verleihen. Außerdem werden hier auch Decksohlen hergestellt. Sie werden aus verschiedenen Stoffen ausgestanzt und zum Teil auch zusammengenäht. Die Sohlen werden dann in der Montage an den genähten Schuh (Schaft) angebracht. Dafür gibt es unterschiedliche Weisen. Entweder wird der Schaft an die Sohle genäht oder er wird geklebt. Darin unterscheidet sich die Machart der Schuhe grundlegend. In der Montage werden auch die letzten Fertigungsschritte vollzogen: Die Schnürsenkel (Nestel) werden eingefädelt, die Schuhe zum Teil etikettiert und zum Schluss die Schuhe in den Schuhkarton verpackt. All diese Schritte durfte ich im Detail begleiten.
Neben der Arbeit habe ich in der freien Zeit die Stadt erkundet. Hier ist beispielsweise der schöne Europaplatz zu nennen. Dort wurden verschiedenste Häuser nach den unterschiedlichen Bauarten der europäischen Länder errichtet. Auf einer Brücke über der Donau konnte man einfach nach Ungarn laufen. Dort habe ich öfter Spaziergänge entlang des Flusses gemacht. Am Wochenende habe ich die Nähe zu Ungarn genutzt und bin mit dem Zug nach Budapest gefahren. Die Stadt ist sehr schön und hat vieles zu bieten – dadurch eignet sie sich perfekt für einen Wochenendtrip!
Meine Zeit in der Slowakei ging dann auch schon zu Ende, die Wochenverflogen sprichwörtlich. Da ich von Wien aus geflogen bin, habe ich das letzte Wochenende genutzt und noch zwei Tage in Wien an meinen Aufenthalt angehängt. Das hat sich sehr gelohnt, denn die Stadt ist wirklich sehenswert.
Alles in allem kann ich nun sagen, dass mir die Reise sehr viel Spaß gemacht hat. Es war eine gute Chance, viel Neues zu sehen und zu lernen, neue Leute zu treffen und mich selbst weiterzuentwickeln!
Weitere Informationen:
Ein Bericht von
Industriekauffrau mit ZQ